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3 Minuten = 360 Alben = 4500 Franken in legalen Online-Stores? – Warum die Swisscom indirekt die Piraterie bewirbt

swissc_musikschaffendeantwortengross1Der SMV unterstützt die folgende Medienmitteilung der Musikschaffenden Schweiz voll und ganz:

Die Swisscom verkauft ihre superschnellen Zugänge mit Musik, Film und Büchern. Dass jemand nach den Ausgaben für den schnellen Zugang auch noch so viel Geld in Stores ausgibt, kann sie nicht ernsthaft annehmen.

Orange lässt junge Kunden „gratis“ auf Spotify zugreifen. Dass Künstler von Spotify nach wie vor nur lächerliche Einnahmen sehen, ist kein Thema.

Alle kalkulieren damit: Dicke Datenzugänge werden vor allem für Mediennutzung gekauft. Das Geld verdienen Internet Service Provider, Hersteller und Verkäufer von Handys, Tablets und Computern.

Die SchöpferInnen der so gefragten Inhalte haben das Nachsehen. Bis auf wenige Superstars, die sich mit Sponsoring und Medienpartnerschaften einen Teil des Kuchens sichern können, bleibt für die KünstlerInnen nur die Ehre, angeklickt zu werden.

Wir Musikschaffenden sehen die Verbreitungschancen, die das Internet uns bietet. Aber wir haben die Nase voll davon, dass die Web-Industrie auf unserem Rücken Millionen verdient ohne uns angemessen zu beteiligen.

Wir fordern von der Web-Industrie mehr Fairness im Umgang jenen Werken, die ihre Kunden anlocken.

Wir fordern von der Politik, dass sie Lösungsansätze fördert und umsetzt, die KünstlerInnen auch im Netz-Zeitalter angemessen am Markt mit ihren Werken beteiligt.

Ein wichtiger erster Schritt wäre es, endlich die Umsetzung der Vorschläge der AGUR12 voranzutreiben, welche (ohne Zensur, Überwachung oder Kriminalisierung der KonsumentInnen!) die eindeutigen Falschspieler in diesem Markt isolieren wollen, damit die legalen Anbieter überhaupt eine echte Chance bekommen.

Wir bleiben dran.

Die Musikschaffenden Schweiz

PS: Und kommt uns jetzt nicht mit der Leerträgervergütung. Wenn sie tatsächlich eine angemessene Beteiligung sein sollte am neuen Web-Kultur-Geschäft, dann ist sie viel zu tief und zu wenig umfassend.