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Internationales Gewerkschaftstreffen mit art but fair

Auf Einladung der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) traf sich in diesen Tagen ein internationales Gremium von Fachleuten aus Orchestermusik und freier Szene mit art but fair Vertretern in Berlin: Prof. Reinhard Pirstinger von der GDG/KMSfB (Österreich), Beat Santschi vom SMV (Schweiz), Stefan Gretsch von ver.di, Hartmut Karmeier, Birgit Schmieder, Gerald Mertens und Andreas Bausdorf von der DOV (alle Deutschland). Für art but fair nahmen der Vorstand in Deutschland, Johannes Maria Schatz, der Vorstand in der Schweiz, Julia Schiwowa, und Maximilian Norz teil, der das Projekt „art but fair consultations“ betreut.

In einem vierstündigen Meeting besprach man die Situation freischaffender Musiker in Deutschland, der Schweiz und Österreich, diskutierte die „Goldenen Regeln künstlerischen Schaffens“, eruierte die Möglichkeiten zur Umsetzung des Gütesiegels „art but fair“ und tauschte sich über Richt- und Mindestgagen aus.

Es wurde schnell klar, dass man an einem gemeinsamen Strang zieht und für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Künstlern eintritt. Zudem wurden keine grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten festgestellt. Zwei Punkte wurden aber im Konsens als besonders wichtig festgehalten:

1. Mit der Einführung eines Kunst-Gütesiegels wäre es dann nicht getan, wenn die Selbstverpflichtungen nicht zu einem Umdenken bei den Entscheidungsträgern in der Kunstbranche führen würde. Darum betont art but fair, dass dem Gütesiegel ein dynamisches Moment inne wohnen muss. Insbesondere müssten die Träger des Siegels jährlich einen Statusbericht veröffentlichen, der den eigenen Weg und Beitrag zu gerechteren Verhältnissen in der Kunstbranche beschreibt.

2. Sowohl Gewerkschaftsvertreter als auch art but fair setzen langfristig auf ein Umdenken beim Kunst-Konsumenten, also dem Zuhörer und Zuseher im Theater, Konzert, Kino oder in sonstigen Veranstaltungen. Wenn diese künftig ihren Kartenkauf davon abhängig machen, ob es sich um gerechte Arbeitsbedingungen und faire Künstlergagen handelt, dann lässt sich die Vision einer fairen Kunstbranche Stück für Stück umsetzen.

Ein Anschlusstreffen ist für das erste Quartal 2014 geplant.