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Offener Brief zur neuen Projektanfrage des Symphonischen Orchesters Zürich

Sehr geehrter Herr Schmitt

Sie haben am 12. September 2013 die Ausschreibung für das nächste Projekt des Symphonischen Orchesters Zürich an Ihren „Musiker-Pool“ verschickt. In Ihrem Mail schreiben Sie, dass Sie hoffen, dass „der / oder diejenigen, welche das anonyme Schreiben verfasst haben, den SMV mit Insiderinformationen versorgten oder mit weiteren negativen Statements unsere Arbeit sabotiert haben, von einer Anmeldung zu diesem Projekt absehen.“

Wir verwehren uns vehement dagegen, dass Sie Musikerinnen und Musiker von einem Projekt ausschliessen bzw. ausladen nur weil diese mit ihrer Gewerkschaft kommunizieren. Damit untergraben Sie das in unserer Bundesverfassung und der Europäischen Menschenrechtskonvention statuierte Grundrecht der Koalitionsfreiheit bzw. der Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit. Es geht nicht an, dass Menschenrechte mit Füssen getreten werden und Musikerinnen und Musiker als Gewerkschaftsmitglieder oder mit Verbindungen in die Gewerkschaft diskriminiert werden. Eben so wenig sind Ihre weiteren Äusserungen akzeptabel – sie haben einen einschüchternden und bedrohlichen Charakter und grenzen an Mobbing.

Im Weiteren liegen auch bei diesem Projekt die angebotenen Gagen wieder weit unter den SMV-Minimaltarifen. Wir fordern Sie einmal mehr nachdrücklich auf, diese Minimaltarife einzuhalten und faire Gagen zu bezahlen. Der SMV wird die Entwicklung dieses Projektes weiter verfolgen.

Um beim Thema Gagen zu bleiben, erlauben wir uns abschliessend noch einen Hinweis zu den Aida-Gagen: Diese waren bis Ende letzter Woche nach wie vor ausstehend. Der vertraglich zugesicherte späteste Zahlungstermin ist heute. Viele der Musikerinnen und Musiker sind auf diese, wenn auch unverschämt tiefe, Bezahlung dringend angewiesen und es ist höchst unfair, sie bis zum letztmöglichen Termin warten zu lassen. Sollten die ausstehenden Aida-Gagen nicht rechtzeitig wie vertraglich zugesichert bis heute an die Musikerinnen und Musiker überwiesen werden, behält sich der SMV weitere Schritte vor.

Wir fordern Sie zu Fair-P(l)ay auf gegenüber Musikerinnen und Musikern!

Mit freundlichen Grüssen

Barbara Aeschbacher

Zentralsekretärin SMV