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Ein neuer Präsident für die Stiftung SON

Laurent Mettraux; Übersetzung: Daniel Lienhard , 24.02.2021

Die Orchesterpraktika, die gemeinsam von der Stiftung SON und dem Sinfonie Orchester Biel Solothurn organisiert werden, erfreuen sich eines zunehmenden Erfolgs.

Der Freiburger Philippe Savoy, der kürzlich zum Präsident der Stiftung SON gewählt wurde, strebt für die Orchesterpraktika eine dynamische Zukunft an. Nachdem er mehr als 20 Jahre als Saxophonlehrer tätig war, stellt er sich nun als Direktor des Standorts Fribourg der HEMU (Musikhochschule Waadt Wallis Fribourg) neuen Herausforderungen. Vielleicht die wichtigste darunter ist die Eingliederung der jungen Künstler*innen in das aktive Kulturleben. «Die Stiftung SON ist ein wichtiger Bestandteil, da sie durch den Sommerkurs und das Jahrespraktikum eine Integration in das Orchester ermöglicht. Aus diesem Grund habe ich natürlich zugesagt, das Präsidium der Stiftung SON zu übernehmen, als ich dafür angefragt wurde. Ich bin der Meinung, dass es meine Aufgabe ist, die Beziehungen zwischen SON, den Musikhochschulen und den Schweizer Orchestern zu fördern. Der Verband Schweizerischer Berufsorchester (orchester.ch) ist übrigens bereits jetzt im SON-Stiftungsrat vertreten und es wird auch einen Gedankenaustausch mit der KMHS (Konferenz Musikhochschulen Schweiz) über die Förderung der Talente im Allgemeinen und ihre Integration in das Orchester geben. Ich bin der Meinung, dass die Stiftung SON als Plattform für den Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Akteuren dienen kann, um Synergien zu finden und Entwicklungsprojekte auf den Weg zu bringen.» Er spart nicht mit Lob über die Wichtigkeit dieser Ausbildung für die jungen Instrumentalist*innen: «Innerhalb der Musikhochschulen erlauben bereits zahlreiche Produktionen im Rahmen des Studienplans den Studentinnen und Studenten, die Fähigkeit, in einem Orchester mitzuspielen, zu entwickeln. Mit einer ergänzenden Ausbildung in einem Praktikum sind sie dann richtig in die Berufswelt integriert, was eine sehr positive Auswirkung auf ihre Entwicklung hat, die durch ein individuelles Mentorat im Orchester selber noch an Prägung und Bedeutung gewinnt.»

Wie die übrige Kulturszene hat die Corona-Krise natürlich auch die Praktika nicht verschont. Es mussten neue künstlerische Produktionsmodalitäten entwickelt werden, wie zum Beispiel die Konzerte ohne Publikum, die gestreamt wurden, oder Aufführungen mit reduzierter Orchesterbesetzung. Während des Sommerkurses gab es entsprechend mehr Projekte in kleiner Besetzung, während grössere Aufführungen, die mit Publikum stattfinden konnten, unter strengen Sicherheitsvorkehrungen abgehalten werden mussten. Philippe Savoy hält trotzdem fest, dass «trotz dieses Wegfalls der Gewohnheiten, ja sogar der Gewissheiten, die Energie und die Lust immer noch da sind: Wir haben eine explosionsartige Zunahme der Anmeldungen für den Sommerkurs 2021 und das Jahrespraktikum 2021/22, es sind um die 250. Das ermutigt uns, das Ausbildungsmodell der SON-Stiftung zu überdenken und nach Möglichkeit auszuweiten, um noch mehr Studentinnen und Studenten den Zugang zu ermöglichen.»

Der neue Präsident legt Wert darauf, an Edi Benz zu erinnern, der Ende des vergangenen Jahrs verstorben ist und von 1969 bis 1996 Präsident und dann Direktor des heutigen Sinfonie Orchesters Biel Solothurn war: «Mit seinem Tod haben die Stiftung SON und das Bieler Musikleben einen Visionär und einen wichtigen Förderer der Orchestermusik in der Region verloren. Es wäre schön, wenn unsere künftigen Aktivitäten die Erinnerung an ihn wach halten und seine Idee auch in Zukunft lebendig bleibt.»

www.orchesterpraktikum.ch

Praktikanten 2020

2020 hat die Jury 24 Praktikant*innen unter den 151 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt: acht für die Sommerkonzerte, drei für das Jahrespraktikum 2020/21 und dreizehn für beide Praktika.
Neben sechs Geigen, drei Bratschen, zwei Celli und einem Kontrabass gab es je eine Vertreterin aller Holzblasinstrumente, zwei Hornisten, einen Trompeter, zwei Posaunisten, einen Tubist und zwei Schlagzeuger*innen. Ihre Herkunftsländer waren Argentinien (1), Deutschland (1), Frankreich (3), Italien (3), Japan (2), Kolumbien (2), Polen (1), Portugal (2), die Schweiz (4), Spanien (4) und die USA (1).