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Delegiertenversammlung 2014 in Basel

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Sachlich und effizient ging am 19. Juni die Jubiläums-Delegiertenversammlung über die Bühne. Gefeiert wird erst am 6. Oktober in Zürich. Dann nämlich findet das Konzert zum 100jährigen Bestehen des SMV statt.

In Basel brennt es nicht, stellte Sektionspräsident David LeClair in seiner pointierten Begrüssungsrede zur diesjährigen Delegiertenversammlung fest. Unmittelbar daran anzuknüpfen wusste Guy Morin, Regierungspräsident des Kanton Basel-Stadt: « Ich bin froh, dass wahrgenommen wird, wie sehr wir uns um die Förderung der Kultur bemühen. » Etwa 15 bis 20 Prozent des Kulturbudgets (rund 160 Mio CHF) würden allein für die Sparte Musik aufgewendet. So dürfe man mit einem gewissen Stolz behaupten, dass Basel die Kulturhauptstadt der Schweiz ist. Basel verfüge über viele grosse Leuchttürme, meinte Morin und nannte die Museen, das Theater, vor allem aber das Sinfonieorchester als « Schwergewicht der Musikförderung », das durch Opernproduktionen am Theater Basel weitere Subventionen erhalte. Regelmässig gefördert würden weiterhin die Basel Sinfonietta, das Kammerorchester und das Ensemble Phoenix. Dann ist da auch noch die fast unüberschaubare Anzahl weiterer Klangkörper (La Cetra, Capriccio Barockorchester, Collegium Musicum und andere), deren Existenz nicht zuletzt auf die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten an Musikakademie und Schola Cantorum zurückzuführen sei: « Wir bilden für die ganze Welt aus – und die meisten bleiben hier. » Angesichts der Vielzahl an Musikinstitutionen stehe man auch vor grossen Herausforderungen, weshalb jüngst eine bekannte Münchner Firma zur Überprüfung der Subventionspolitik beauftragt wurde.

1a photo AD IDas musikalische Basel ist also in Bewegung. Man denke beispielsweise an die bevorstehende Erweiterung des Musiksaals des Stadtcasinos. Dazu haben die Casino-Kommission und das Architekturbüro Herzog & de Meuron vor wenigen Wochen ein Konzept vorgestellt. Das Theater wiederum wird in der kommenden Spielzeit für rund 60 Millionen Franken saniert. Ungeachtet dessen dürfe man davon ausgehen, dass es in Basel auch in zehn Jahren nicht brennen wird, versicherte der Regierungspräsident. « Wir haben gute Rahmenbedingungen für das Musikleben. Die Musik spielt für uns eine wichtige Rolle. »

Auf der Tagesordnung stand sodann eine Präsentation der Historikerin Sabine Braunschweig. Ihr wurde die historische Aufarbeitung der 100jährigen Verbandsgeschichte anvertraut. In ihrem spannenden Vortrag ging sie zurück zu den Wurzeln, die nicht etwa in der Schweiz, sondern in Berlin liegen. Dem 1872 dort gegründeten Allgemeinen Deutschen Musiker-Verband (ADMV) angegliedert waren Schweizer Ortsgruppen, die sich im Jahre 1914 aus der deutschen Abhängigkeit lösten und offiziell am 1. Oktober 1914 den Schweizerischen Musikerverband gründeten. Ganz zurecht sieht die Historikerin den SMV im Spannungsfeld von Kunst und Erwerbsarbeit. Mit Neugierde erwarten wir die Festschrift, die im Herbst erscheinen wird!

Der Fagottist Urs Dengler wird den Zentralvorstand nach acht Jahren verlassen. Beat Santschi lobte ihn für sein herausragendes Engagement. Innerhalb einer Arbeitsgruppe trug Dengler zuletzt wichtige Fakten zu Praktika und Volontariaten von Studierenden und jungen Berufsmusikern zusammen. Auch langfristig wird der SMV Strategien entwickeln, mit denen einerseits Ausbildungsmöglichkeiten (in Kooperation mit den Musikhochschulen) verbessert werden können, andererseits aber eine eventuelle Unterwanderung der SMV-Tarife verhindert wird. In den Zentralvorstand neu gewählt wurde Matthias Walpen, Solocellist des Sinfonie Orchesters Biel. Als Vizepräsident des Bieler Sektionsvorstands ist er seit vielen Jahren mit sämtlichen SMV-Belangen vertraut. Zudem leitete er einige Jahre die Fondation SON und gehört seither dem Stiftungsrat an.

Im Zusammenhang mit dem obligatorischen Varia-Schlusstraktandum rief Zentralpräsident Beat Santschi erneut zur Mitwirkung im Benefiz-Jubiläumskonzert auf. Es werden insbesondere noch Violinen gesucht. Das Konzert findet am 6. Oktober 2014 im Opernhaus Zürich statt. Auf dem Programm steht neben Werken von Schoeck, Wagner, Richard Strauss und Ravel die von Jean-François Michel eigens für diesen Anlass komponierte Fanfare pour un jubilé, die bereits zur feierlichen Eröffnung der Jubiläums-DV zu Gehör gebracht wurde. Ansonsten lief die Versammlung wie gewohnt ab. Doch keine Sorge: Richtig feierlich wird es im Oktober. Schliesslich soll man sich an das 100jährige Jubiläum als herausragenden Meilenstein in der Verbandsgeschichte noch lange erinnern dürfen – mit Respekt und womöglich auch Bewunderung für die zahlreichen im Dienst unserer Musikkultur stehenden Aktivitäten des Verbandes.