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Auszug aus der Zentralvorstandssitzung vom 19. April 2013

Wie in jeder Zentralvorstandssitzung sind Tariffragen insbesondere im Hinblick auf Lohndumping betreibende Anlässe / Orchester auch an dieser Sitzung ein wichtiges Thema gewesen. So musste im Fall der Opera St. Moritz die Tripartite Kommission des Kantons Graubünden eingeschaltet werden, um sicher zu stellen, dass vor Einreise des ausländischen Orchesters die Arbeitsbedingungen strengstens geprüft werden. Bei einem weiteren Grossanlass – dem Festival la Perla mit der Aufführung von AIDA – ist der SMV ebenso dabei, auf angemessene Bezahlung des Musikerinnen und Musiker des Festivalorchesters SOZ hinzuwirken. Da hier auf offizieller Ebene offensichtlich keine Kooperation zustande kommt, ist der SMV darauf angewiesen, Einsicht in anonymisierte Musikerverträge für diesen Anlass zu erhalten, um dann eine fundierte Kampagne zu starten.

An der kommenden Delegiertenversammlung des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes SGB wird ein wichtiges Traktandum die Mindestlohninitiative sein. Der SMV wird mit einem Statement an dieser DV darauf hinweisen, wie wichtig diese Mindestlohnfrage gerade auch für den Musikerberuf ist. Deshalb muss eine entsprechende Kampagne auch den Anliegen der Musiker gerecht werden.

Die Verhandlungen zum neuen GAV des Orchesters des Musikkollegiums Winterthur sind im Wesentlichen abgeschlossen. Um Sparmassnahmen umzusetzen, wurde der bestehende GAV 2011 gekündigt. Die Verhandlungsdelegation hat die Verhandlungsergebnisse dem Zentralvorstand präsentiert. Diese werden nun dem Orchester, dem SMV-Zentralvorstand und dem MKW-Vorstand zur Genehmigung unterbreitet.

Wie immer beschäftigte den Zentralvorstand auch eine umfangreiche Liste von Rechtsschutzfällen. Mit Erleichterung konnte er einen mittlerweile über vier Jahre dauernden Rechtsfall – die Musiker eines Projektorchesters in der Romandie hatten ihre Gage nicht erhalten – mindestens mit teilweisem Erfolg abschliessen.

Beim Thema Strukturanpassung Zentralsekretariat und Präsidium hat sich schon im Rahmen der im Februar durchgeführten Strategiesitzung gezeigt, dass die Arbeitsbelastung an allen Stellen zu hoch ist. Der Präsident erfüllt faktisch eine 50% Anstellung. Da sich der Zentralvorstand an der Strategiesitzung zum bestehenden Modell des ehrenamtlichen Präsidiums (gegenüber einer Anstellung des Präsidenten) bekannt hat und eine klare Trennung zwischen strategischer und operativer Ebene wünscht, muss eine Entlastung des Präsidenten durch das Zentralsekretariat sowie eine vermehrte Einbindung der Zentralvorstandsmitglieder stattfinden. Wie diese Umlagerung der Arbeit vorgenommen werden kann, wurde eingehend diskutiert. Dieser Prozess wird Zentralvorstand und -sekretariat wohl noch längere Zeit begleiten. In einem ersten Schritt wurden im Zentralsekretariat probeweise 10 Stellenprozent aufgestockt.

Barbara Aeschbacher, Zentralsekretärin