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Harstad (Norway) becomes the first ever Safe Music Haven

Die Norwegische Musikergewerkschaft (MFO) stellt das Projekt SafeMUSE und die allererste Schutzzone eines Safe Music Haven bei der Konferenz der skandinavischen Musikbranche by:Larm in Oslo vor

In Harstad (Norwegen) wurde am 12. Februar 2013 die erste Vereinbarung mit SafeMUSE unterzeichnet und die Stadt erklärte sich hiermit zur allerersten sicheren Schutzzone für Musiker/innen. Freemuse, das Weltforum für Musik und Zensur, ist derzeit auf der Suche nach berechtigten Künstlern/innen, die Opfer von Verfolgung sind und denen dort ein erster Aufenthalt angeboten werden soll.

„Dies ist ein Meilenstein in unseren Bemühungen um die Freiheit der künstlerischen Meinungsäußerung und die Menschenrechte,“ kommentierte Renée Rasmussen, Präsidentin der Norwegischen Musikergewerkschaft.

Freie Meinungsäußerung ist nicht selbstverständlich, auch nicht in der Musikbranche. Allzu viele Musiker/innen, Künstler/innen und Komponisten/innen sind weltweit mit gravierenden Problemen konfrontiert, nur deswegen, weil sie Musiker/innen, Künstler/innen und Komponisten/innen sind. Der Fall von Pussy Riot hat viele darauf aufmerksam gemacht, wie auch die aktuelle Lage in Mali: Verfolgung, Inhaftierung, Folter und Mord sind für allzu viele Musiker/innen an der Tagesordnung. In den jährlichen Statistiken von Freemuse sind mehr als 100 Verstöße für das Jahr 2011 dokumentiert, dazu zählen Belästigungen, Bedrohungen, Konzertverbote, Verhaftungen, Folter und sogar Mord, und dies auf Grund von künstlerischer Tätigkeit (http://www.freemuse.org/sw47235.asp).

Dies ist ein Meilenstein in unseren Bemühungen um die Freiheit der künstlerischen Meinungsäußerung und die Menschenrechte

Seit den 90er Jahren gibt es ein weltweites System von Schutzzonen bzw. von Städten, in denen verfolgte Schriftsteller/innen Zuflucht finden können. Heute verfügt das Internationale Netzwerk der Städte der Zuflucht (ICORN) über 40 Mitgliedsstädte. Für die Musik gab es bisher kein vergleichbares System. Die Norwegische Musikergewerkschaft (MFO) unternahm im Jahr 2011 in Zusammenarbeit mit Freemuse, dem Norwegischen Gewerkschaftsbund (LO) sowie Organisationen von Berufsmusiker/innen die ersten Schritte zur Schaffung eines Systems sicherer Schutzzonen für Musiker/innen. Mit dem SafeMUSE-Projekt soll auf Missstände aufmerksam gemacht, die künstlerische Meinungsfreiheit und Demokratie geschützt wie auch verfolgte Musiker/innen sollen damit weltweit unterstützt werden.

Harstad, die erste sichere Stadt für Musiker/innen, verpflichtet sich dazu, Musiker/innen für eine Regelzeit von 2 Jahren bei sich aufzunehmen. In Zusammenarbeit mit dem Kreisrat von Troms wird damit die Absicherung angemessener Arbeitsbedingungen für den betroffenen Künstler erleichtert. Allgemeiner ausgedrückt wird damit Zugang zu einem Umfeld gewährt, in dem musikalisches Schaffen und Darbietung frei und sicher gestaltet werden können, gemäß der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen.

„Das gibt mir wirklich ein gutes Gefühl. Ich freue mich darüber, dass Harstad die erste Stadt ist. Bei uns in der Stadt gibt es viele Berufsmusiker/innen sowie eine pulsierende und vielfältige Musikszene. Wir freuen uns darauf, den ersten Künstler bei uns begrüßen zu dürfen“, äußerte sich Marianne Bremnes, Bürgermeisterin von Halstad und selbst Musikerin.

Das Projekt SafeMUSE genießt die volle Unterstützung der FIM (Entschließung Nr. 32 des 20. FIM-Kongresses in Buenos Aires, 3. – 5. Oktober 2012).

SafeMUSE-Charta

Source: Internationale Musikerföderation