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Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB: Mindestlohninitiative

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Das Problem: Viele Löhne reichen nicht zum Leben
Lohndruck ist eine Realität. Deshalb haben viele Arbeitnehmerinnen und -nehmer Mühe, mit ihrem Lohn über die Runden zu kommen. Bei einigen reicht er nicht für ein anständiges Leben.

Wer täglich hart arbeitet, sollte mindestens so viel verdienen, dass er und seine Familie davon leben können. Bei mehr als 400‘000 Menschen ist das heute nicht der Fall. Sie arbeiten in einem Niedriglohn-Job und bewegen sich am Rande der Armutsgrenze. Ihr Lohn ist oft so tief, dass sie zusätzlich auf Sozialhilfe angewiesen sind. Doch auch Normalverdienende haben Mühe. Ihre Löhne sind unter Druck, obwohl die Unternehmen Gewinne machen. Gleichzeitig steigen die Belastungen durch die Krankenkassenprämien und Mieten.

Die Ursachen: Lohndruck und zu tiefe Löhne
Der Druck auf die Löhne, besonders aber auf die tiefen Löhne, hat in den letzten Jahren zugenommen. Der Grund: Immer mehr Unternehmen lagern Arbeiten an Billigfirmen aus oder beschäftigen billiges Personal von Temporärfirmen. Oder sie verweigern Lohnerhöhungen und verlängern die Arbeitszeit. Das drückt auch auf die Löhne der normal Angestellten. Dazu kommt, dass die Löhne der Frauen immer noch tiefer sind als diejenigen der Männer. In vielen Branchen zahlen die Arbeitgeber zu tiefe Löhne – zum Beispiel im Detailhandel, in der Landwirtschaft, bei den persönlichen Dienstleistungen (Hausangestellte etc.) oder im Reinigungsgewerbe. So verdienen rund die Hälfte aller im Reinigungsgewerbe Beschäftigten weniger als 3500 Franken im Monat.

Die Lösung: Mindestlöhne für alle
Alle Männer und Frauen, die in der Schweiz arbeiten, haben das Recht auf einen anständigen Lohn. Das verlangt die Volksinitiative «für den Schutz fairer Löhne» des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds. Die Löhne aller Arbeitnehmenden sollen mit Mindestlöhnen gegen Lohndruck geschützt sein. Erstens schreibt die Initiative einen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde vor – das entspricht rund 4000 Franken im Monat. So viel braucht es mindestens, um in der Schweiz einigermassen leben zu können. Mit diesem Betrag ist kein Luxusleben möglich, es reicht gerade für die dringendsten Bedürfnisse. Zweitens verlangt die Initiative Gesamtarbeitsverträge mit Mindestlöhnen. Damit schützt sie die Löhne der Normalverdienenden und verhindert Armut.

Die Vorteile: Mehr Kaufkraft, weniger Lohndruck
Ein Mindestlohn ist der beste Schutz gegen Armut. Es darf in der Schweiz keine «working poor» (Arme trotz Arbeit) geben. Ein Mindestlohn ist der beste Schutz gegen Lohndruck. Wer in der Schweiz arbeitet, soll für die gleiche Arbeit auch den gleichen Lohn erhalten – «Billigarbeiter» sind nicht mehr möglich. Mindestlöhne gelten für Frauen und Männer gleichermassen. Davon profitieren besonders die Frauen. Die Mindestlohn-Initiative sorgt dafür, dass das Geld zu denen kommt, die es brauchen, und nicht zu den Abzockern und Spekulanten. Das gibt mehr Kaufkraft. Der grösste Teil des Geldes fliesst zurück in die Wirtschaft. Das stabilisiert, schafft neue Arbeitsplätze und sichert den sozialen Frieden.

Das will die Mindestlohn-Initiative
1. Die Initiative will alle Löhne über Mindestlöhne schützen.
2. Sie schreibt einen untersten Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde vor. Dies entspricht einem Monatslohn von 4000 Franken (bei 42 Wochenarbeitsstunden).
3. Damit alle Löhne geschützt sind, müssen Bund und Kantone Mindestlöhne in Gesamtarbeitsverträgen fördern. Diese Mindestlöhne garantieren, dass die Leute berufs- und branchenübliche Löhne erhalten.
4. Der gesetzliche Mindestlohn wird regelmässig an die Lohn- und Preisentwicklung angepasst (gemäss AHV-Rentenindex).
5. Die Kantone können regional höhere Mindestlöhne festlegen.

Schweizerischer Gewerkschaftsbund SGB

Mehr Informationen und Unterschriftformulare auf: www.mindestlohn-initiative.ch

Bitte die Unterschriftenbögen so schnell wie möglich einsenden. Das Einreichen der Initiative ist auf den Zeitraum Ende Januar 2012 geplant.